Erfolgreiche Präventionsarbeit – Gewalt

Mit der Beteiligung an dem Projekt „Wegweisung der Täter – was dann?“ beschreitet die Vorarlberger Polizei einen neuen Weg. Dazu fand am 05.07.2013 bei der Vorarlberger Landesregierung eine Pressekonferenz statt.Ziel ist es, die Spirale der Gewalt zu durchbrechen, hier v.a. im familiären Umfeld, und längerfristige Deeskalationsmöglichkeiten zu entwickeln: Straftäter sollen nicht mehr straffällig werden und Opfer sollen nicht erneut zum Opfer werden. Die aktive Täterarbeit im Interesse eines umfassenden Opferschutzes ist dabei für die Polizei ein gleichermaßen neuer wie wichtiger Ansatz.Im Rahmen präventiver Rechtsaufklärungen der Gewalttäter, dann wenn die Polizei bei Gewaltsituationen einschreitet, wurden und werden die betroffenen Personen auf ihre Straftat und die Folgen ihres Verhaltens hingewiesen, auch werden Lösungsmöglichkeiten besprochen – die Menschlichkeit und ein systemischer Arbeitsansatz stehen im Vordergrund. Die erfolgreiche Verhinderung von Folgetaten dadurch ist belegbar. Das Projekt „Wegweisung der Täter – was dann?“ geht aber darüber hinaus: Neu ist das konkrete Angebot durch die Polizei an den Aggressor, seine Kontaktdaten an die IfS-Gewaltberatung (Institut für Sozialdienste) weiterzuleiten. Dies ermöglicht eine zeitnahe Kontaktaufnahme sowie ein auf Freiwilligkeit basierendes, aktives Arbeiten mit dem Aggressor – ein systemischer Ansatz für eine nachhaltige Gewaltprävention.“Dieser Ansatz kann aber nur dann zum Erfolg führen, wenn er in Zusammenarbeit mit Systempartnern verfolgt wird“, betont Landespolizeidirektor Dr. Hans-Peter Ludescher. „Die Polizei ist ein Partner in einem Team mit dem Institut für Sozialdienste, das dort die Arbeit aufnimmt, wo die Möglichkeiten der Polizei aufhören“, so der Landespolizeidirektor weiter.Erst durch die Vernetzung mit Sicherheitspartnern im weiteren Sinne kann messbarer Erfolg erzielt werden: Über 35 Prozent der an das IfS vermittelten Aggressoren etwa haben Gespräche mit der IfS-Gewaltberatung angenommen, ca. 20 Prozent entschieden sich für eine langfristige Therapie.Ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen Lösung.Für die Polizei ist das ein Erfolg in dreierlei Hinsicht: Zum einen ist durch die aktive Täterarbeit wirkungsvoller Opferschutz – eine der Grundmotivationen polizeilichen Handelns – möglich; zum anderen reiht sich die interdisziplinäre Herangehensweise in die laufenden Initiativen ein, die Polizei als moderne und offene Institution zu gestalten und nach außen zu tragen. Dies ist gleichwohl auch ein qualitativer Mehrwehrt für die Polizei selbst.Eine kommende Herausforderung wird es sein, dieses Projekt in einen langfristigen Prozess zu leiten. Das bedeutet in einem ersten Schritt, die bisherige Arbeit und ihre Ergebnisse zu evaluieren und in weiterer Folge Anpassungen vorzunehmen. Ein weiterer wichtiger Teil ist die personaltechnische Bestandsaufnahme innerhalb der Polizei und die darauf aufbauende Organisation von laufenden Fortbildungen und integrierten Ausbildungseinheiten.Eine Voraussetzung für anhaltenden Erfolg ist jedenfalls die Fortführung der Kooperation mit Systempartnern, wie dem IfS.

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