Fließwasserausbildung Polizeinachwuchs

Fließwasserausbildung in der SteyrAm 12. September 2020 fand in Steyr ein eintägiges Fließwasserseminar der österreichischen Wasserrettung mit elf Polizistinnen und Polizisten statt. Ziel dieser Ausbildung war, die Kräfte von Fließgewässern und die damit verbundenen Gefahren besser abschätzen zu können und Techniken für die Rettung zu erlernen. Die elf wissbegierigen Freiwilligen sogen dabei den Theorieteil vormittags regelrecht mit Begeisterung auf, ehe es gegen Mittag mit der Praxis und somit mit dem actionreichen Teil dieser Ausbildung losging.Bereits bei den ersten Querungen spürten die Kolleginnen und Kollegen wie geringe Strömungsgeschwindigkeiten und niedriger Wasserstand ausreichen können, um ins „Rudern“ oder Schwitzen zu kommen. Trotz Neoprenanzug spürte man die Gefahren, die durch die kalten Wassertemperaturen und unsichtbaren Hindernisse unter Wasser hervorgerufen werden. Auf dem Übungsprogramm standen zusätzlich der richtige Umgang mit dem Wurfsack und freies Retten ohne Hilfsmittel.Richtig zur Sache ging es in den Weißwasserbereichen der „Annawehr“ und „Kugelfangwehr“. Es kostet sicher Überwindung, das erste Mal in die schäumenden bis zu einem Meter hohen Wellen zu springen und sich der starken Strömung zu überlassen. Natürlich ist das Übungsgelände für das Seminar so ausgesucht, dass sich keine gefährlichen Wasserwalzen bilden.“Man fühlt sich als Passagier!“ äußerten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die dank Neoprenanzug zusätzlichem Auftrieb verspürten. Unter Wasser gedrückt zu werden, bis man durch den Weißwasserbereich gestrudelt wird, bedarf Mut und Kraultechnik.Der Kurs fand seit 2011 mehrmals in Kooperation der Polizei und Wasserrettung erfolgreich in Steyr statt. „Zahlreiche Unfälle in Fließgewässern und Wehrbereichen in den vergangenen Jahren, darunter auch mehrere mit tödlichem Ausgang, und die vermehrt auftretenden lokalen Hochwässer mit gefährlichen Sturzfluten zeugen davon, wie wichtig es ist, dass Einsatzkräfte vor Ort Kenntnisse über die Risiken und Gefahren von starken Strömungen haben“, teilte uns ChefInsp Harald Kling mit, der in Zusammenarbeit mit der Wasserrettung den Kurs organisierte und von den positiven Erfahrungen überzeugt ist.Für die Wasserrettung ist es zusätzlich von Bedeutung, dass die Polizei die Aufgaben und die Leistungsfähigkeit der Wasserrettung kennenlernt, um im Ernstfall noch effizienter zusammenarbeiten zu können.Die Polizistinnen und Polizisten absolvierten den Kurs, der mitunter teilweise fordernd war, mit sehr viel Einsatz und Begeisterung und nehmen sich für die Zukunft viel von diesem praxisorientierten Tag mit.Text: Barbara Riedl

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