Kriminelle nutzen zunehmend das Internet für ihre Zwecke. Vertreter der Polizei, des Kuratoriums Sicheres Österreich und der Wirtschaftskammer Österreich informierten Montagabend, 2.9., rund 300 steirische Gewerbetreibende in Graz, wie sie sich gegen Datendiebstahl schützen können.Die Informations- und Netzwerktechnologie haben sich rasant entwickelt. Immer mehr Menschen bestellen oneline, erledigen ihre Geschäfte im Netz oder surfen mit einem internetfähigen Handy. Der Schutz persönlicher Daten wird oftmals vernachlässigt und Sicherheitsrisiken ignoriert. Viele Nutzer unterschätzen die Gefahren. Gerade mit dem Smartphone scheint ein sorgloser Umgang weit verbreitet zu sein. Seit 2012 ist die Internetkriminalität in Österreich um 63 Prozent angestiegen. Diese Steigerung ergibt sich auch aus dem boomenden Onelinehandel, da immer mehr Unternehmen Webshops anbieten.Landespolizeidirektorstellvertreter Mag. Alexander Gaisch betonte, dass es für Verbrechen im Netz keine geografischen Grenzen gebe. Sicherheitsbehörden auf allen Ebenen und die Wirtschaft müssen deshalb enger zusammenarbeiten und sich austauschen. Mit dem Cyber-Crime-Competence-Center, wurde daher im Bundeskriminalamt eine zentrale Koordinierungs- und Meldestelle, eingerichtet. Der Leiter des Bildungszentrums Steiermark Oberst Mag. Markus Ferschli ergänzte, dass Polizeischülerinnen und Polizeischülern mit dem entsprechenden Know-how ausgestattet werden, um erfolgreich einschreiten und die Bürgerinnen und Bürger aufklären können.Jährlich entsteht weltweit ein Schaden von 300 Milliarden Euro durch Internetbetrüger, so Generalsekretär vom Kuratorium Sicheres Österreich Christian Kunstmann und IT-Berater Gerhard Mayer. Jeder vierte Gewerbetreibende, davon jeder zweite Finanzdienstleister, sind Opfer von Betrügern. Nicht nur der sorglose Umgang im Internet, sondern auch Geschäftsunterlagen, Aufzeichnungen und Datenträger, die ungeschreddert entsorgt werden, werden von Betrügern oder Mitarbeitern für kriminelle oder geschäftsschädigende Handlungen genutzt. Der Diebstahl von Datensätzen wird am Schwarzmarkt zwischen zwei und 150 Euro gehandelt. 29 Prozent der betroffenen Gewerbetreibenden müssen nach zwei Jahren und 43 Prozent nach vier Jahren Konkurs anmelden. Ständige Schulung und Sensibilisierung sind nicht nur für Mitarbeiter, sondern auch für Gewerbetreibende notwendig. Um die individuellen Sicherheitsbedürfnisse der Gewerbetreibenden abzudecken, stellten Mayer und Kunstmann eine zehn Punkte umfassende „Safety-Checklist“ vor. Diese reichte von einer sicheren Backup-Lösung bis hin zum richtigen Umgang in sozialen Netzwerken.So vielschichtig die Ursachen für Internetkriminalität sind, so individuell müssen auch die Maßnahmen dagegen sein. Cyber-Sicherheit ist eine zentrale gemeinsame Herausforderung für Staat, Wirtschaft und Gesellschaft im nationalen und internationalen Kontext.
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in Steiermark
Gegen Langfinger im Internet
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