Gewerbsmäßiger Betrug in St. Pöltner Rotlichtlokal geklärt – 1 Beschuldigter in Haft

Gewerbsmäßiger Betrug in St. Pöltner Rotlichtlokal geklärt – 1 Beschuldigter in Haft Presseaussendung der Polizei NiederösterreichGewerbsmäßiger Betrug in St. Pöltner Rotlichtlokal geklärt – 1 Beschuldigter in HaftAb November 2018 erstatteten der Betreiber des Bordells „Love Lounge“ in St. Pölten, ein 32-jähriger in St. Pölten aufhältiger russischer Staatsbürger, sowie ein Freund dieses Mannes, ein 39-Jähriger aus St. Pölten, bei verschiedenen Polizeidienststellen Anzeigen gegen Kunden des Bordells, da diese sich angeblich weigerten Konsumationen und sexuelle Dienstleistungen, in einzelnen Fällen bis zu einem fünfstelligen Eurobetrag, zu bezahlen.Aufgrund der Häufung dieser Anzeigen übernahm der Ermittlungsbereich Menschenhandel/Schlepperei des Landeskriminalamtes Niederösterreich die Ermittlungen. Von den Kriminalbeamten konnte erhoben werden, dass der 32-Jährige gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin, einer 25-jährigen St. Pöltnerin, dem 39-Jährigen, sowie zwei weiblichen Angestellten im Alter von 36 und 26 Jahren, immer nach dem gleichen Modus vorgingen. Einzelne Gäste, die offensichtlich bereits alkoholisiert waren, wurden von den anwesenden Angestellten des Bordells auf ein „Freigetränk“ eingeladen. Unmittelbar nach dem Konsum des Getränkes verfielen die Gäste in einen komatösen Zustand und erwachten erst mehrere Stunden später, wobei sie keine Erinnerungen an das Vergangene hatten. Nachdem die Gäste wieder bei Besinnung waren, wurden ihnen von dem 32-Jährigen oder dem „zufällig“ anwesenden 39-Jährigen Konsumationen von Getränken und sexuellen Dienstleistungen in Rechnung gestellt. Die Höhe dieser Rechnungen betrug zwischen 6.000 und 22.000 Euro. Überdies wurden den Opfern, unter Ausnutzung ihrer Betäubung, von den Angestellten Bargeld, sowie Bankomat- und Kreditkarten gestohlen. Zahlungsunwillige Opfer wurden auch teilweise durch die Vorlage von speziell angefertigten Fotos, die sie in kompromittierenden Situationen zeigten, zur Bezahlung der geforderten Geldsummen genötigt.Aufgrund der Ermittlungsergebnisse erlies die Staatsanwaltschaft St. Pölten eine Festnahmeanordnung gegen den 32-Jährigen. Weiters wurden die Durchsuchung des Rotlichtbetriebes und der Wohnadressen des 32-Jährigen und des 39-Jährigen angeordnet. Bedienstete des Landeskriminalamtes Niederösterreich – Ermittlungsbereich Menschenhandel/Schlepperei und Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität, der DSE/Einsatzkommando Cobra, sowie der Polizeidiensthundeinspektionen St. Pölten, Wiener Neustadt und Guntersdorf setzten die angeordneten Maßnahmen am 21. Juli 2020, gegen 06.00 Uhr, gemeinsam um. Der 32-Jährige konnte an seiner Aufenthaltsadresse festgenommen werden. Bei den Hausdurchsuchungen stellten die einschreitenden Beamtinnen und Beamten weiteres Beweismaterial sicher. Im Zuge der Festnahme des 32-Jährigen konnten auch geringe Mengen Suchtgift, anabole Steroide und ein Bajonett aufgefunden und sichergestellt werden.Gegen den 32-Jährigen besteht ein behördliches Waffenverbot, weshalb er zum Besitz der Stichwaffe nicht berechtigt war. Weiters steht er im Verdacht, im November 2019 eine Angestellte des Bordells gefährlich bedroht zu haben.Der 32-Jährige zeigte sich bei seiner Vernehmung umfassend geständig. Er wurde über Anordnung der Staatsanwaltschaft St. Pölten in die dortige Justizanstalt eingeliefert.Die weiteren Beschuldigten – der 39-Jährige, die 36-Jährige und die 26-Jährige – zeigten sich nicht geständig und wurden der Staatsanwaltschaft St. Pölten angezeigt.Bis dato forschten die Beamten des Landeskriminalamtes insgesamt 17 Opfer aus. Der Tatzeitraum erstreckt sich von zumindest November 2018 bis Juni 2020. Die Gesamtschadenssumme beläuft sich auf mehr als 100.000 Euro.Etwaige weitere Opfer werden gebeten, sich mit dem Landeskriminalamt Niederösterreich unter der Telefonnummer 059133-30-3333 in Verbindung zu setzen.Presseaussendung vom 25.07.2020, 07:29 UhrReaktionen bitte an die LPD Niederösterreichzurück

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