Schulanfang in Tirol: Polizei mahnt angesichts steigender Schulwegunfälle zu mehr Aufmerksamkeit

Schulanfang in Tirol: Polizei mahnt angesichts steigender Schulwegunfälle zu mehr Aufmerksamkeit Presseaussendung der Polizei TirolWenn in wenigen Tagen in vielen Tiroler Pflichtschulen das neue Schuljahr beginnt, ruft die Polizei Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie alle Verkehrsteilnehmenden zur besonderen Achtsamkeit auf. Ziel ist es, die Sicherheit auf dem Schulweg zu erhöhen und den Kindern einen unfallfreien Schulweg zu ermöglichen.Unfallstatistik• Unfälle mit Kinder 2024: In Tirol ereigneten sich 339 Unfälle mit Kindern im Alter von 0–14 Jahren (2023: 303). Dabei wurden 359 Kinder verletzt (2023: 339), zwei Kinder kamen ums Leben (2023: 0).• Schulwegunfälle 2024: 47 Unfälle mit 51 verletzten Schulkindern (2023: 41 Unfälle mit 47 Verletzten). Tödliche Schulwegunfälle gab es weder in Tirol noch österreichweit (2023: Tirol 0, österreichweit 2).• Altersgruppenvergleich:o 6–9 Jahre: Rückgang von 14 verletzten Kindern (2023) auf 9 (2024) ? –36 %.o 10–15 Jahre: Anstieg von 33 verletzten Kindern (2023) auf 42 (2024) ? +27 %.1. Quartal 2025• Gesamtunfälle mit Kindern (0–14 Jahre): 52 (–7,1 % ggü. Q1/2024).• Verletzte Kinder: 58 (–10,8 %). Keine Todesfälle.• Schulwegunfälle: 18 (Q1/2024: 8).• Verletzte Schulkinder: 17 (Q1/2024: 9).Die Hauptunfallursache war Unachtsamkeit bzw. Ablenkung (2024 bei 30 von 51 verletzten Schulkindern), gefolgt von Vorrangverletzungen – auch gegenüber Fußgängern – (2024 bei 10 von 51 verletzten Schulkindern). Nach Verkehrsart ist eine Zunahme von Unfällen mit (Elektro-)Fahrrädern und (E-)Scootern zu beobachten.“Kinder sind auf dem Schulweg besonders gefährdet. Gerade zum Schulbeginn appellieren wir an alle Verkehrsteilnehmenden, im Bereich von Schulen langsam, aufmerksam und rücksichtsvoll unterwegs zu sein.“ betont Oberstleutnant Wolfgang Weninger, stellvertretender Leiter der Landesverkehrsabteilung Tirol.Maßnahmen der Polizei TirolDie Polizei setzt auf ein Bündel an Maßnahmen, um die Sicherheit auf dem Schulweg zu erhöhen:• Kontrollen: Zum Schutz der schwächsten Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer erfolgen schwerpunktmäßig Geschwindigkeitsüberwachungen im Nahbereich von Schulen und Kindergärten sowie Kontrollen der Kinderbeförderung, der Gurtanlegepflicht und des Verhaltens im Bereich von Schutzwegen.• Fokus 2025: Besondere Aufmerksamkeit gilt den Bereichen Radfahren, Mikromobilität und Ablenkung durch Smartphones.• Schulwegsicherung: Präsenz an neuralgischen Stellen sowie verstärkte Aufklärung und Beratung von Eltern und Schulen.• Verkehrserziehung: Jährlich werden rund 20.000 Kinder durch Polizeiverkehrserzieherinnen und -erzieher geschult. Etwa 7.000 Schülerinnen und Schüler legen die Radfahrprüfung ab und dürfen ab dem 9. Lebensjahr selbstständig am Straßenverkehr teilnehmen.Nach den ersten Wochen des neuen Schuljahres wird die Polizei die Ergebnisse der Überwachungsmaßnahmen in einer weiteren Presseaussendung veröffentlichen.Polizei gibt Tipps für einen sicheren Schulweg1. Früh üben – sicheren Schulweg auswählen – auch bei SchulwechselGehen Sie den Schulweg gemeinsam mit Ihrem Kind ab. Besprechen Sie Gefahrenstellen und zeigen Sie sichere Querungsmöglichkeiten. Wiederholen Sie die wichtigsten Regeln regelmäßig. Der kürzeste Weg ist nicht immer der sicherste.2. Sicher queren – Aufmerksamkeit an Ampeln und ZebrastreifenStraßen sollten nur an Ampeln, Zebrastreifen oder gut einsehbaren Stellen überquert werden. Niemals zwischen parkenden Autos gehen. Vor dem Überqueren immer nach links und rechts schauen, auch bei grünen Ampeln und erst losgehen, wenn alle Fahrzeuge angehalten haben.3. Sichtbarkeit erhöhen – Ablenkungen vermeidenHelle Kleidung und Reflektoren an Taschen oder Schuhen machen Kinder besser sichtbar. Helme erhöhen ebenfalls die Erkennbarkeit. Handy und Kopfhörer haben auf dem Schulweg nichts verloren – volle Aufmerksamkeit gilt dem Straßenverkehr. Wer rechtzeitig losgeht, vermeidet Stress und ist sicherer unterwegs.4. Schulweg mit Auto oder öffentlichen VerkehrsmittelnAchten Sie im Auto auf einen geeigneten Kindersitz und korrektes Anschnallen. Lassen Sie Kinder nur zur Gehwegseite aussteigen. Wer mit Bus oder Bahn fährt, sollte das richtige Verhalten an Haltestellen und in den Fahrzeugen üben.5. Mit Fahrrad oder E-Scooter unterwegsAllein Rad fahren dürfen Kinder frühestens ab neun Jahren und nur mit Fahrradausweis. Für E-Scooter gelten dieselben Regeln wie für Fahrräder. Kinder unter zwölf Jahren müssen einen Helm tragen. Das Fahren zu zweit auf einem Scooter ist gefährlich und verboten.Der Appell der Polizei richtet sich an alle Fahrzeuglenkerinnen und Fahrzeuglenker: Bitte reduzieren Sie Ihre Geschwindigkeit im Bereich von Schulwegen und in der Nähe von Bildungseinrichtungen. So ermöglichen Sie Kindern ein sicheres Überqueren der Straße. Verzichten Sie zudem auf das Telefonieren und Hantieren mit dem Smartphone während der Fahrt, um die volle Aufmerksamkeit dem Verkehrsgeschehen widmen zu können.“Sorgen Sie gemeinsam mit uns dafür, dass unsere Kinder sicher zur Schule und wieder nach Hause kommen.“Presseaussendung vom 03.09.2025, 10:03 UhrReaktionen bitte an die LPD Tirolzurück