Internetbetrug

Aus der Polizeilichen Kriminalstatistik 2019 geht hervor, dass der mengenmäßig größte Teil der Internetkriminalität auf den Internetbetrug entfällt. Seit dem Jahre 2006 handelt es sich dabei um einen stetig steigenden Deliktsbereich. Die Aufklärungsquote lag 2019 bei 37,9 Prozent.Der Internetbetrug kann in verschiedenen Formen auftreten:- Bestellbetrug: Hier werden Bestellungen bei E-Commerce Unternehmen unter Nutzung einer falschen Identität und Kauf auf Rechnung getätigt. Die gelieferte Ware wird nicht bezahlt oder die auf Verkaufsplattformen bestellte und bezahlte Ware wird nicht geliefert. – Anlage und Investmentbetrug: Hier erhoffen sich die Opfer schnelle Gewinne durch Investitionen im Internet, wie zum Beispiel in binäre Optionen oder auch in Kryptowährungen. Daraus resultieren jedoch enorme Verluste, da der Handel nur vorgetäuscht und der Tradingverlauf manipuliert wird. – Business E-Mail Compromise Betrug: Bei dieser Betrugsform verschaffen sich die Täter Zugang zu einem E-Mail Account eines Unternehmens oder fälschen gar ein E-Mail-Konto mit dem Ziel, das Unternehmen, die Kunden oder auch die Mitarbeiter zu täuschen und zu betrügen.- Love Scam: Hierbei handelt es sich um eine Betrugsmasche, bei der die Täter versuchen über die sozialen Medien, wie beispielsweise Facebook, Kontakt aufzunehmen. Die Täuschungshandlung besteht darin, dass der Täter das Opfer glauben lässt, es bestehe eine Liebesbeziehung zwischen den beiden. Sobald das Vertrauen aufgebaut wurde, ersucht der Täter um Überweisung von Geldbeträgen.Im Februar 2019 konnte ein Hauptverdächtiger einer internationalen Tätergruppierung festgenommen werden. Dieser steht unter Verdacht, durch Online-Trading Plattformen mehrere tausend Personen um 100 Millionen Euro pro Jahr geschädigt zu haben. Die Tätergruppe hat durch das Schaffen von unzähligen Tarn-und Scheinfirmen eine konzernähnliche Struktur geschaffen. Die Opfer wurden hauptsächlich über soziale Netzwerke, Anrufe und E-Mails angeworben.Präventionstipps:- Das schnelle Geld und hohe Gewinnchancen gibt es auch im Internet nicht. Es handelt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um ein „Fake“. – Schauen Sie sich Trading Plattformen und überprüfen sie, ob es ein Impressum gibt, ob ein Verantwortlicher telefonisch erreichbar ist und ob das Geschäftsmodell gut erklärt wird. Wenn diese Fragen mit nein zu beantworten sind, lassen Sie die Finger von diesem Geschäft. – Lesen Sie die AGBs, ob diese schlüssig und seriös sind. – Wenn Sie nach der ersten Einzahlung kontaktiert werden und eindringlich mehr Geld verlangt wird, tätigen Sie keinesfalls eine weitere Überweisung. – Im Falle von Trading Plattformen kontrollieren Sie, ob eine Konzession der Finanzmarktaufsicht (FMA) besteht und prüfen sie ob bereits eine Warnung der FMA vorliegt. Hinweise finden Sie unter www.fma.gv.at – Recherchieren Sie im Internet. Oftmals findet man schnell bestehende Warnungen oder Beschwerden zu gewissen Plattformen. – Wenn Sie bereits einen Schaden erlitten haben, melden Sie diesen umgehend der Polizei.

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