Polizistentrick

Eine weitere Deliktsform, die der Wirtschaftskriminalität zuzuordnen ist, ist der Trickbetrug. Der Trickbetrug hat eine weitreichende Geschichte und zahlreiche Erscheinungsformen.Der Modus Operandi stellt sich wie folgt dar:Die Täter täuschen dem Opfer eine Notlage, die sie selbst oder auch Dritte, beispielsweise Verwandte des Opfers betrifft, vor, um so das Opfer zur Geldübergabe zu bewegen. Diese vorgetäuschten Notlagen können beispielsweise defekte Bankomatkarten, dringend benötigte Operationen oder ausgegangenes Benzin sein. Immer häufiger wird eben die Notlage eines Verwandten oder eines Bekannten des Opfers vorgetäuscht, um einen noch persönlicheren Bezug aufzubauen.Wie treten die Täter mit den Opfern in Kontakt?Neben E-Mails und Briefen ist die wohl „beliebteste“ Form der Kontaktaufnahme das Telefongespräch. Durch ein Gespräch bauen die Täter eine Beziehung zu den Opfern auf, gewinnen schnell deren Vertrauen um in weiterer Folge einen Geldbetrag zu fordern. Das Gespräch beginnt häufig mit einem „Rate mal, wer gerade anruft?“, um auf diese Weise an Namen aus der Verwandtschaft bzw. aus dem Bekanntenkreis des späteren Opfers zu gelangen.Wie erlangen die Täter das Geld des Opfers?Nachdem das Opfer dem vermeintlichen „Enkerl“ oder einer anderen Vertrauensperson zugestimmt hat, ihm aus der vorgetäuschten Notsituation zu helfen, wird oft ein Treffpunkt vereinbart. Dort wird das Geld zumeist von einem Komplizen des Täters, der vom „Neffen“ oder „Polizeibeamten“ geschickt wurde, abgeholt. Auch eine Überweisung ist möglich.Aus der Polizeilichen Kriminalstatistik geht hervor, dass im Jahr 2019 der sogenannte „Polizistentrick“ besonders stark in Erscheinung getreten ist. In einem Anruf durch einen falschen Kriminalbeamten erklärt der Täter, dass aufgrund einer aktuellen Amtshandlung dringend das Barvermögen und der Schmuck des Opfers gesichert werden müssen. Kurze Zeit später wird das Gut von einem Komplizen vor Ort abgeholt. Zu den potentiell Betroffenen zählen überwiegend ältere Menschen.Präventionstipps:- Brechen Sie Telefonate, in denen Geld gefordert wird, sofort ab. Lasse Sie sich auf keine Diskussionen ein. – Rufen Sie jenen Verwandten, der vermeintlich in einer Notsituation ist, unter der Rufnummer zurück, unter der Sie ihn eingespeichert haben. – Polizisten oder andere Amtspersonen verlangen niemals Geld oder Wertgegenstände am Telefon. – Lassen Sie sich bei zivilen Kriminalbeamten immer einen Dienstausweis zeigen. Im Zweifelsfall rufen Sie 133, damit eine uniformierte Polizeistreife dazukommt. Echte Kriminalbeamte werden nichts dagegen haben. – Sprechen Sie mit Verwandten und Bekannten, vor allem mit älteren Personen, um diese zu sensibilisieren. – Melden Sie verdächtige Telefonanrufe der Polizei, auch wenn keine Geldübergabe stattgefunden hat.

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