Polizeiliche Kriminalstatistik 2018

In Niederösterreich sank 2018 die Zahl der erstatteten Anzeigen im Vergleich zum Vorjahr. Die Eigentumsdelikte sind rückläufig, die Zahl der Anzeigen wegen Straftaten im Internet ist hingegen gestiegen. Somit bleibt die Internetkriminalität weiterhin eine große kriminalpolizeiliche Herausforderung. Das zeigen die aktuellen Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS).2018 bearbeitete die Polizei in Niederösterreich insgesamt 67.122 Anzeigen, davon 5.346 Versuche. Das bedeutet im Vergleich zum Jahr 2017 einen Rückgang von 6,1 Prozent bzw. ein Minus von 4.330 in absoluten Anzeigenzahlen. Die Aufklärungsquote konnte um 2,8 Prozentpunkte gesteigert werden und liegt mit 53,6 Prozent über dem österreichweiten Durchschnitt.Über die TatverdächtigenInsgesamt wurden 43.097 Tatverdächtige ausgeforscht, im Vergleich zu 2017 ist das ein Plus von 8,9 Prozent. 14.268 Tatverdächtige waren keine österreichischen Staatsbürger. Der Anteil der fremden Tatverdächtigen lag somit bei 33,1 Prozent (2017:32,0 Prozent). Zu den häufigsten Herkunftsländern der Tatverdächtigen zählten 2018 Rumänien (1.956), Serbien (980), Türkei (972), Ungarn (972) und Slowakei (894).“Vorweg bedanke ich mich herzlich für das Engagement unserer Polizistinnen und Polizisten in Niederösterreich, die durch ihre Tätigkeiten zu diesem sehr guten Ergebnis der Polizeiarbeit in Niederösterreich im Jahr 2018 beigetragen haben“, so der stellvertretende Landespolizeidirektor GenMjr Franz Popp BA MA. Auch Obstlt Michael Renghofer BA, leitender Beamter des landeskriminalamtes NÖ, schlägt in dieselbe Kerbe: „Die permanente professionelle und tägliche Kontaktaufnahme der Polizistinnen und Polizisten mit der Bevölkerung in Niederösterreich trägt dazu bei, dass wir Informationen erhalten, die dazu führen, dass Straftaten rasch aufgeklärt werden können.“Leichter Anstieg bei der Gewaltkriminalität (Leib und Leben/Freiheit/sexuelle Integrität und Selbstbestimmung) in Niederösterreich8.948 Gewaltdelikte wurden 2018 in Niederösterreich zur Anzeige gebracht. Das entspricht einem Anstieg von 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In 763 Fällen der angezeigten Straftaten blieb es beim Versuch. Die Aufklärungsquote lag bei 87,4 Prozent und ist im Vergleich zu 2017 um 0,8 Prozentpunkte gesunken.29,0 Prozent der Tatverdächtigen waren Fremde, das ist ein Rückgang um 1,5 Prozentpunkte. In 3.298 Fällen gab es keine Beziehung zwischen Täter und Opfer, in 3.086 Fällen gab es ein Bekanntschaftsverhältnis und in 2.899 Fällen eine familiäre Beziehung, in 552 Fällen lediglich eine Zufallsbekanntschaft. Insgesamt wurden 10.676 Menschen Opfer von angezeigten Gewalttaten (2017: 10.190, + 4,8 Prozent).Weniger Eigentumsdelikte Es wurden 2018 in Niederösterreich 23.659 Anzeigen wegen Eigentumsdelikten erstattet, das waren um 9 Prozent weniger als im Jahr davor. In 3.056 Fällen blieb es beim Versuch. Die Aufklärungsquote konnte um 3,3 Prozentpunkte gesteigert werden und lag bei 26,1 Prozent.58,2 Prozent der Tatverdächtigen waren Fremde, das ist ein Rückgang um 6,5 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr.Kriminalität verlagert sich ins InternetDie angezeigten Fälle von Internetkriminalität stiegen um 6,5 Prozent, die Aufklärungsquote liegt bei 36,4 Prozent. 43,4 Prozent der Tatverdächtigen waren Fremde, das sind um 9,6 Prozentpunkte mehr als im Jahr zuvor.Obstl Michael Renghofer BA des Landeskriminalamtes Niederösterreich dazu: „Vorwiegend Betrugshandlungen und erpresserische Massenmails bestimmen diese Kriminalitätsform. Die Polizei setzt hier verstärkt auf Präventionsarbeit über Gefahren im Internet, weshalb viele Tathandlungen lediglich versucht blieben. Ermittlungen gestalten sich hingegen schwierig und erfordern internationale polizeiliche Zusammenarbeit sowie eine permanente Weiterentwicklung im technischen und personellen Bereich.“Suchtmittelkriminalität: Anzeigen sanken 2018 wurden in Niederösterreich 5.082 Anzeigen wegen Suchtmittelkriminalität (357 Verbrechen, 4.725 Vergehen) erstattet, das bedeutet einen Rückgang von 7,9 Prozent. Die Aufklärungsquote lag bei 95,8 Prozent. 20,9 Prozent der Tatverdächtigen waren Fremde, das sind um 0,4 Prozentpunkte mehr als im Jahr zuvor.

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