Schleppung einer großen Anzahl von Menschen

Schleppung einer großen Anzahl von Menschen Presseaussendung der Polizei NiederösterreichSchleppung einer großen Anzahl von MenschenSchleppung einer großen Anzahl von Menschen auf engstem Raum unter besonders qualvollen und gesundheitsgefährdenden Verhältnissen:Am 24. Juli 2015 erstattete ein Fahrzeuglenker über den Notruf bei der Bezirksleitstelle Bruck an der Leitha die Anzeige, dass vor ihm auf der A 4 ein hellblauer Kastenwagen Schlangenlinien fahre. Eine Streife der Autobahnpolizeiinspektion Schwechat AGM (Ausgleichsmaßnahmen) konnte den Transporter mit dem bulgarischen Kennzeichen wahrnehmen und schließlich bei einem Kreisverkehr in Rannersdorf anhalten.Bei der Kontrolle des Fahrzeuginnenraumes und einen Blick durch die Scheibe in den Laderaum bemerkten die Beamten mehrere hockende Personen. Die am Heck befindliche Fahrzeugtür zum Laderaum war mittels ‚Überfalle‘, die mit einer zirka 10 cm langen Schraube mit Gegenmutter gesichert war, verschlossen. Die Polizisten mussten erst die Mutter lösen und die Schraube aus der Überfalle entfernen, um überhaupt die Tür zum Laderaum öffnen zu können. Im Inneren des Laderaums befanden sich hockende, stehende und am Fahrzeugboden sitzende 42 Personen ausländischer Herkunft. Im geschlossenen Laderaumbereich befanden sich weder Lüftungsschächte oder Löcher, welche eine Frischluftzufuhr ermöglichten. Die Flüchtlinge waren im Kastenwagen eingepfercht, darunter befanden sich auch Kinder und Jugendliche. Zum Zeitpunkt der Anhaltung hatte es über 30 Grad Celsius. Zudem waren die 42 Menschen auf einer geschlossenen Gesamtfläche von zirka 6,5 m² in einem qualvollen und psychisch äußerst belasteten Zustand versetzt, da sie gezwungen waren, mehrere Stunden auf engstem Raum zu verharren. Sie hatten während der gesamten Fahrt (ca 8 Stunden) nichts zu trinken und konnten auch nicht aus dem verschlossenem extrem überhitzen Fahrzeug aussteigen. Die Personen konnten das Schlepperfahrzeug unmittelbar nach der Anhaltung verlassen und wurden vom Rettungsdienst erstversorgt, da schon einige Menschen Kreislaufbeschwerden und Anzeichen einer Dehydrierung aufwiesen. Die Amtshandlung gegen den Lenker des angehaltenen Kleinlastkraftwagens wurde vom Landeskriminalamt Niederösterreich, Ermittlungsbereich Schlepperei und Menschenhandel, übernommen.Im Zuge der durchgeführten Erhebungen und teilweisen Einvernahmen der illegalen in Österreich aufhältigen, afghanischen und syrischen Staatgsbürgern, darunter auch Kinder im Alter von 6 bis 13 Jahren, konnte dem 37-jährigen festgenommenen Lenker, einem rumänischen Staatsbürger, nachgewiesen werden, dass er insgesamt 42 afghanische und syrische Staatsbürger von der serbisch/ungarischen Grenze auf direktem Weg, ohne anzuhalten, quer durch Ungarn nach Österreich transportierte und sie schließlich über Weisung von Auftraggebern im Gemeindegebiet von Rannersdorf aussetzen sollte.Um eine Anhaltung durch die Polizei zu verhindern, wurde während der gesamten Fahrt keine Pause eingelegt, die Flüchtlinge mussten ihre Notdurft auf dem Lkw verrichten. Das Schlepperfahrzeug war für die illegalen Fahrten nicht speziell präpariert. Es befanden sich keine Öffnungen, in welche Frischluft in das Fahrzeuginnere zuströmen hätte können.Die 42 Flüchtlinge, verschiedenste Staatsbürger, wurden erstversorgt und in weiterer Folge dem Kompetenzzentrum Bad Deutschaltenburg überstellt.Es besteht der dringende Verdacht, dass der 37-jährige Lenker für weitere Großschleppungen verantwortlich zeichnet. Diesbezügliche sind weitere Erhebungen notwendig. Die Staatsanwaltschaft Korneuburg stellte gegen den rumänischen Staatsbürger die Untersuchungshaft in Aussicht. Er wurde in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert.Presseaussendung vom 26.07.2015, 09:01 UhrReaktionen bitte an die LPD Niederösterreichzurück

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