COP – Communicating Policing

Bei einer Pressekonferenz am 31. Jänner 2013 im Stadtmagistrat Wels stellte die Stadt Wels gemeinsam mit dem Stadthauptmann HR Dr. Johann Rudlstorfer und Vertretern der Landespolizeidirektion (LPD) OÖ ein in Österreich einzigartiges Projekt vor.Dem oftmals geäußerten Wunsch, dass öffentliche Verwaltung und Politik mehr auf die Anliegen der Menschen eingehen sollten, tragen nun die Stadt Wels und das Stadtpolizeikommando gemeinsam Rechnung. Im Zuge einer Bürgerinnen- und Bürgerbefragung haben die Welserinnen und Welser ab 1.Februar 2013 nun die Möglichkeit, die öffentliche Sicherheit sowie die Arbeit der Polizei und der Ordnungswache der Stadt zu beurteilen.Zudem sind bei einer internen Befragung auch die Welser Polizistinnen und Polizisten gefragt, ihre Sicht der Zusammenarbeit mit der Bevölkerung darzulegen.Österreichweit einzigartig“Um aus dieser Befragung zukunftsorientierte Maßnahmen und notwendige Verbesserungen ableiten zu können, ist es nötig, dass sich möglichst viele Bürgerinnen und Bürger beteiligen.“ appellierten die Vertreterinnen und Vertreter der Stadtpolitik und der Polizei. Das Projekt COP stellt einen weiteren Baustein der guten Zusammenarbeit zwischen Stadt, Polizei und der Bevölkerung dar.Bürgerinnen- und BürgerbefragungUnter den aktuell mehr als 62.000 Einwohnerinnen und Einwohnern von Wels wurden 15.000 im Alter zwischen 16 und 79 Jahren nach dem Zufallsprinzip für die Teilnahme ausgewählt. Diese erhalten in den kommenden Tagen ein Informationsschreiben über die genaue Vorgangsweise bei der Befragung. Die Auswertung der Ergebnisse erfolgt durch die in diesem Bereich sehr erfahrene Dienststelle für Stadtforschung am Magistrat der Landeshauptstadt Linz. Danach werden die Ergebnisse in geeigneter Form veröffentlicht. Nach einem Jahr wird die Befragung wiederholt, um die Entwicklung der Einstellung zu den einzelnen Fragestellungen beobachten und Schlüsse daraus ziehen zu können.Beispiele für die im Fragebogen gestellten Fragen sind etwa:• „Leben Sie gerne in Ihrem Stadtteil oder würden Sie lieber woanders wohnen, wenn Sie es sich aussuchen könnten?“• „Wie zufrieden sind Sie mit der Erledigung der einzelnen Aufgabengebiete der Ord-nungswache?“• „Über Kriminalität und Fragen der öffentlichen Sicherheit wird oft diskutiert. Fühlen Sie sich in Ihrer Wohngegend sehr sicher/eher sicher/eher unsicher/sehr unsicher?“• „Waren Sie in Wels schon einmal Betroffene(r) einer Straftat?“• „Hatten Sie selbst in den letzten zwei Jahren Kontakt mir der Polizei?“• „Wie könnte Ihrer Meinung nach die Kommunikation zwischen der Polizei und Ihnen als Bürgerin/Bürger verbessert werden?“Entstehung und HintergrundDie Befragung der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Wels ist ein maßgeblicher Bestandteil des Projektes Polizei.Macht.Menschen.Rechte. Dieses soll den Informationsaustausch zwischen der Bevölkerung und der Polizei in Wels generell verbessern helfen. Als Projekt-verantwortlicher fungiert Generalmajor Franz Gegenleitner von der Landespolizeidirektion, die wissenschaftliche Leitung obliegt Dr. Reinhard Kreissl (Leiter des Institutes für Rechts- und Kriminalsoziologie in Wien) und Projektleiter ist der Welser Stadtpolizeikommandant Oberst Klaus Hübner.Die Einleitung von Polizei.Macht.Menschen.Rechte erfolgte durch das Bundesministerium für Inneres. Zum Ziel hat es eine Professionalisierung der Polizeiarbeit mit besonderem Hinblick auf den professionellen Schutz von Menschenrechten als polizeiliche Kernaufgabe (daher auch der Name des Projektes). Die konkrete Umsetzung in der Stadt Wels im Zeitraum von 2013 bis 2014 hat vor allem den Aufbau von Kommunikationsstrukturen zwischen Polizei und Bevölkerung im Sinne einer bürgerinnen- und bürgernahen Polizeiarbeit zum Inhalt. Die Stadt selbst profitiert zusätzlich, indem sie durch die Bürgerinnen- und Bürgerbefragung erstmals eine wissenschaftlich ausgewertete Rückmeldung über die Zufriedenheit mit der Arbeit der Ordnungswache hinsichtlich ihrer Aufgabengebiete der Sicherstellung von Ordnung, Ruhe und Sauberkeit in Wels erhält.Polizeiinterne MaßnahmenBefragung der Welser Polizistinnen und Polizisten: Diese findet ebenfalls online und anonym statt und soll zur besseren Vergleichbarkeit der Außen- und Innensicht der Welser Polizeiarbeit führen. Die Fragen drehen sich um die Themen Sicherheitsgefühl, Erschei-nungsmerkmale, Bürgernähe und Kommunikation. Gleich wie bei der Bürgerinnen- und Bür-gerbefragung findet auch hier nach einem Jahr eine Wiederholung statt.Empirische Erhebung der lokalen Kontrollkultur“Wir kontrollieren wen, wann, wo, warum und mit welchem Ergebnis?“ Diese Frage stellt sich die Polizei Wels im Jahr 2013 ganz bewusst. Zur Dokumentation dient dabei ein standardisierter Dokumentationsblock mit Angaben wie „Grund der Anhaltung“, „kontrollierte Person“ etc. „Das Original erhält dabei die/der kontrollierte Bürgerin/Bürger, die Durchschrift verbleibt zur wissenschaftlichen Auswertung bei der Polizei“ erklärte Generalmajor Franz Gegenleitner der LPD OÖ.Kommunikation mit den Bürgerinnen und BürgernDiesen Bereich möchte die Polizei Wels über die Befragung hinaus gezielt weiter verbessern. Gedacht ist dabei etwa an die vermehrte Durchführung von beziehungsweise Mitwirkung bei Informationsveranstaltungen oder das gezielte Suchen des Kontaktes zu bestimmten Gruppen wie etwa ethnische Kulturvereine, Streetwork etc.Entwicklung eines Polizei-AppDiese moderne digitale Kommunikationsmöglichkeit soll beispielsweise Informationen über die Polizeiarbeit, Presse- und Fahndungsmeldungen, einen Polizei-Finder via GPS-Ortung, Zeugenaufrufe und Präventionstipps enthalten.“Nicht umsonst heißt es: Durch das Reden kommen die Leute zusammen. Wir sind daher überzeugt, dass die Bürgerinnen- und Bürgerbefragung in Kombination mit den weiteren Elementen des Projektes Polizei.Macht.Menschen.Rechte mithelfen wird, die Kommunikation zwischen den Welserinnen und Welsern und der Polizei weiter zu verbessern. Dies trägt auch zur Steigerung des subjektiven Sicherheitsgefühls in der Stadt bei“, sind sich sowohl die Vertreter von Stadtpolitik und der Landespolizeidirektion einig.Rückfragehinweis: Pressestelle, 059133-40 1133

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