Sie kennen alle Tricks

Gemeint sind die Spezialisten einer Fahndungsgruppe im Kriminalreferat des Stadtpolizeikommandos Salzburg.Sie suchen Personen, gegen die ein Vorführungsbefehl mit Festnahmeanordnung vorliegt. Es ist nicht unüblich, dass sich diese den Verhaftungen entziehen wollen.Die Ermittler kennen die Tricks. So wird schon mal ein Gesuchter aufgegriffen, der sich unter dem Ehebett versteckt hatte, obwohl die Gattin beteuerte, ihren Mann schon lange nicht mehr gesehen zu haben. Weitere beliebte Verstecke sind Schmutzwäschehaufen, Kästen oder eigens angefertigte Verstecke in der Wohnung. Die Flucht aus einem ebenerdigen Fenster kommt auch vor. Für solche Fälle haben die Ermittler der Fahndungsgruppe vorgesorgt, mit einem Polizisten vor dem Fenster. Flüchtende Personen bringen sich manchmal auch selbst in Gefahr. So ist eine gesuchte Person im fünften Stock auf den Nachbarbalkon gesprungen, weiß ein Ermittler zu berichten.Die Schwierigkeit bei der Vollziehung liegt hier in der Ausforschung der Beschuldigten. Diese sind oft nicht ordnungsgemäß angemeldet oder halten sich nicht an den gemeldeten Wohnanschriften auf. Wenn sie sich an der gemeldeten Adresse aufhalten, geben sie sich oft nicht zu erkennen.Vorführungsbefehle und Festnahmeanordnungen werden durch das Landesgericht, Bezirksgericht oder die Finanzbehörden angeordnet. Ein derartiger Auftrag kommt in den meisten Fällen zustande, wenn ein Beschuldigter sämtliche Aufforderungen eine Geldstrafe zu zahlen, ignoriert hat. Dann wird die Fahndungsgruppe mit Vorführungsbefehl mit der Festnahme beauftragt. Der Beschuldigte hat bei Ergreifung die Möglichkeit, zu zahlen oder eine Ersatzfreiheitsstrafe anzutreten. Es gibt auch Fälle, bei denen der Beschuldigte wegen einer unbedingten Haftstrafe von den Polizisten gesucht wird. Bei solchen Fällen kommt es zur sofortigen Festnahme.Pro Jahr werden rund 200 Vorführungsbefehle/Festnahmeanordnungen durch die Fahndungsgruppe im Stadtpolizeikommando Salzburg bearbeitet. Der höchste, bis jetzt eingehobene Strafbetrag betrug 16.000 Euro.

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