Polizei plant Stadtbezirk mit

Erstmals sind Polizistinnen und Polizisten bei der Planung eines Stadtteils mit beteiligt. Sie können bereits im Vorfeld dafür sorgen, dass Begegnungszonen geschaffen werden und Angsträume vermieden werden. Diese „Smart City“ soll in Zukunft Vorbild für ähnliche Projekte sein.Mit der „Smart City“ in Graz wird im Bezirk Eggenberg ein modernes Bauprojekt umgesetzt: Auf 8,2 Hektar entstehen Wohnungen für mehr als 2.000 Menschen, Flächen für Handel, Gewerbe und Dienstleistungen und eine Vielzahl an Gebäuden, die einen energieautarken Stadtteil ergeben sollen. Polizistinnen und Polizisten sind bei der Planung des Stadtteils beteiligt. Ziel ist es unter anderem, Angsträume zu vermeiden, zum Beispiel dunkle Ecken, und stattdessen Treffpunkte und Begegnungszonen zu schaffen. In der Initiative „GEMEINSAM.SICHER in Österreich“ wird damit mit allen Beteiligten ein Fundament für ein sicheres Leben in der „Smart City“ in Graz geschaffen.“Wenn die Polizei schon in die Planung eingebunden wird, können Gehwege oder Abgänge so gestaltet werden, dass sich die Bewohner bei Tag und bei Nacht sicher fühlen“, sagte Mag. Mag. (FH) Konrad Kogler, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, bei der Pressekonferenz am 17. Oktober 2016 in Graz. „Die Polizei kann auch Hinweise geben, welche Maßnahmen für ein gutes und sicherheitsförderndes Miteinander wichtig sind. Eine Smart City braucht smarte Polizeiarbeit – das führt im besten Fall zu einer Smart Community.“Die Polizeiarbeit umfasst dabei die klassische Kriminalitätsprävention, die Beratung bei der Planung von Fenstern und Türen sowie Kellerbereichen, Abgängen, Garagen, Müllschleusen sowie die Beratung bei der Gestaltung des öffentlichen Raumes (Beleuchtung, Möblierung, Bepflanzung), der Verkehrs- und Wegeplanung oder der Steuerung von Personenfrequenzen.Im Sinne der Philosophie der Initiative „GEMEINSAM.SICHER in Österreich“ des Bundesministeriums für Inneres werden neben den künftigen Smart-City-Bewohnerinnen und -bewohnern auch die Handels-, Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe mittels Bürgerversammlungen in die Planungen einbezogen. „Sicherheit steht ganz oben, wenn wir die Menschen in Graz nach ihren Prioritäten fragen. Sicherheit muss daher bei Planungen von Quartieren und Stadtteilen ab jetzt von Beginn an mit einbezogen werden“, sagte Mag. Siegfried Nagl, Bürgermeister der Stadt Graz.Federführend tätig sind im Projekt Chefinspektor Werner Miedl (Landeskoordinator der steirischen Polizei), Chefinspektor Christian Sallmutter (Leiter des Assistenzbereiches Kriminalprävention im Landeskriminalamt Steiermark) sowie Chefinspektor Herbert Schneebacher (Sicherheitsbeauftragter und Kommandant der örtlich zuständigen Polizeiinspektion Wienerstraße).Bei diesem Projekt wird die Polizei auch wissenschaftlich begleitet: Der Kriminalsoziologe und Experte für städtebauliche Kriminalprävention Dr. Günter Stummvoll und Mag. Jürgen Pretsch (Kriminalpsychologe, Institut für urbane Sicherheitsforschung) sind als externe Berater tätig.

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