30 Jahre Frauen bei der Polizei

1. Dezember 1991: 21 Frauen traten ihren ersten Dienst als Straßenaufsichtsorgane bei der Wiener Polizei an. Ein Jahr lang drückten sie die Schulbank in der damaligen Wiener Sicherheitswache, in der sie zu vollwertigen Polizistinnen ausgebildet wurden. Ob Außen- oder Innendienst, Polizistinnen erfüllen genau dieselben Aufgaben wie ihre männlichen Kollegen. Mit Stichtag 1. November 2021 bereichern Frauen mit 22 Prozent die Wiener Polizei.“Der Polizeiberuf ist ein Teamberuf“Amtsdirektorin Claudia Holzgruber ist seit 28 Jahren bei der Wiener Polizei beschäftigt. Im Jahr 1993 wurde eine große Anzahl an Bewerbende für den Polizeiberuf aufgenommen, sodass die auszubildenden Schülerinnen und Schüler in die Bundesländer ausgelagert wurden. Claudia Holzgruber genoss mit weiteren 18 Frauen ihre Ausbildung in Linz. Als Schülerin im 9. Wiener Gemeindebezirk lernte die Amtsdirektorin von erfahrenden Polizisten das Handwerk. Nach der Praxiserfahrung ging es für sie weiter in die Bezirke Landstraße und Mariahilf. Die schönste Dienstzeit, so Holzgruber, war ihre Außendiensterfahrung auf einer Polizeiinspektion. Nur dort herrscht eine große Fülle an Aufgabenstellungen und die Möglichkeit mit vielen Menschen in Kontakt zu treten. Nach beruflichen Tätigkeiten in einer Sondereinheit wechselte Holzgruber, damals als Gruppeninspektorin, in den Innendienst. Heute ist Holzgruber im Bereich der Personalentwicklung eingesetzt. Die Amtsdirektorin ist federführend für die Recruiting-Kampagnen bei der Wiener Polizei. Mit voller Überzeugung bewirbt Holzgruber bei diversen Veranstaltungen den Polizeiberuf. „Der Mix von Frauen und Männern in jedem Bereich bei der Polizei macht die Entwicklung aus“, so die Amtsdirektorin.“Die beste Entscheidung, die ich je treffen konnte“Aspirantin Eva-Maria Leitner wird seit 1. September 2020 zur Polizistin ausgebildet. Die ersten Erfahrungen mit dem Polizeiberuf machte Leitner im Gymnasium, als ein Verkehrspolizist einen Vortrag hielt. Das Interesse der Steierin war geweckt. Nachdem Leitner in Graz das Studium der Rechtswissenschaften abgeschlossen hatte, zog es sie nach Wien. Der Wunsch Polizistin zu werden, kam der 30-jährigen wieder in den Gedanken und so nahm die Bewerbung ihren Lauf. Der Beweggrund zur Polizei zu gehen, war der abwechslungsreiche Dienst, die Zusammenarbeit als Team und den Kontakt zur Bevölkerung. „Nach der Ausbildung bieten sich sehr viele Möglichkeiten bei der Polizei an, sodass für jeden der passende Platz gegeben ist“, so Leitner.“Mit Respekt in den Dienst“Sitznachbarin von Leitner ist die Polizeischülerin Denise Lang. Die Aspirantin kommt aus einer Polizistenfamilie und wurde dahingehend geprägt, den Polizeiberuf zu erlernen. Nach der Grundschule schloss Lang die Ausbildung als Kindergartenpädagogin ab. Sie merkte schnell, dass der Beruf ihr nicht entsprach und wollte bereits nach der Matura sich bei der Polizei bewerben. Nach fünf Jahren Erfahrung als Kindergartenpädagogin nahm die 24-jährige den Gedanken erneut in die Hand und bewarb sich bei der Polizei. Für die Aufnahmeprüfung baute sie den Parcour im Turnsaal des Kindergartens nach und übte diesen mit vier weiteren Frauen, um sich auf den Sporttest vorzubereiten. Für die schriftliche Aufnahmeprüfung studierte Lang Bücher und informierte sich im Internet. Während der Kindergartenschulzeit erhielt Lang eine Ausbildung in Psychologie, die sie nun auch für den Polizeiberuf nützen kann. „Im Außendienst habe ich keine Zeit nachzudenken, ob ich Angst habe. Besondere Fälle arbeite ich im Reden mit der Familie auf“, so Lang.

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