Geistig verwirrte Person mit Traktor auf A12:

Am 1.6.2011 um 13.45 Uhr nahm ein 24-j Mann aus dem Zillertal in Fügen einen mit steckenden Startschlüssel bei einem landwirtschaftlichen Anwesen abgestellten Traktor unbefugt in Betrieb und lenkte diesen in Wiesing auf die Inntalautobahn – A 12 – Richtungsfahrbahn Kufstein. Auf der Autobahn fuhr er in der Mitte der beiden Fahrbahnen und blockierte den nachfolgenden Verkehr. Dabei soll es zu gefährlichen Situationen gekommen sein und mehrere Anrufer verständigten darüber die Polizei. Streifen der Autobahnpolizei Wiesing, der Kontrollstelle Radfeld und der Polizeiinspektion Kramsach konnten den Traktor kurz darauf im Bereich Münster feststellen. Der Lenker war auf und auf mit Kuhmist beschmiert und reagierte auf die Polizeistreifen vorerst in keiner Weise. Bei einer verbalen Kontaktaufnahme meinte er nur „Er müsse das jetzt erledigen, er müsse nach Wien und er müsse die Welt retten“. Auch Abdrängversuche durch Polizeistreifen zeigten keinerlei Wirkung, der Mann fuhr mitten auf der Autobahn stur weiter. Der Nachfolgeverkehr wurde durch weitere Streifen abgesichert. Bei der Kontrollstelle Radfeld wurde zwischenzeitlich auf der Fahrbahn eine technische Sperre (Autostoppgurt) aufgelegt, um eine zwangsweise Anhaltung des Lenkers zu erwirken. Dieser fuhr unbeirrt auf diese Sperre zu und missachtete die Anhalteversuche der dort eingesetzten Beamten. Beim Überfahren des Stoppgurtes entwich bei den Vorderrädern des 5-Tonnen schweren Traktors die Luft. Trotz der platten Vorderreifen setzte er seine Fahrt unbeirrt fort. Der Nachfolgeverkehr wurde an der Kontrollstelle angehalten bzw. blieb die Autobahn ab diesen Bereich in Richtung Kufstein gesperrt. Weitere Versuche nach der Kontrollstelle den Lenker zum Anhalten zu bewegen, blieben erfolglos, weshalb ein Beamter gegen den Kühler des Traktors in der Folge insgesamt 6 gezielte Schüsse mit seiner Dienstpistole abgab. Diese Schüsse sollten bewirken, dass Kühlwasser des Traktors auslaufen und so das Fahrzeug zum Stillstand gebracht werden sollte. Dies trat auch ein und obwohl nach einiger Zeit aus dem Motorraum Rauch drang, setzte der Lenker die Fahrt fort. Nachdem offensichtlich die Kühlung des Motors aussetzte, starb der Motor ab und der Traktor kam im Gemeindegebiet von Kundl zum Stillstand. Nach Zureden stieg der Lenker dann freiwillig vom Traktor ab. Eine Kommunikation war mit ihm nicht möglich, weshalb der zuständige Sprengelarzt, weiters ein Notarzt und die Rettung gerufen wurde. Der Sprengelarzt verfügte die Einweisung in die psychiatrische Abteilung des BKH Kufstein und von dort, nachdem er dort gewaschen wurde, in das Landeskrankenhaus für Psychiatrie in Hall in Tirol eingeliefert. Durch den Einsatz der technischen Sperre und dem drauffolgenden Schusswaffengebrauch gegen den Traktor wurden weder der Lenker noch andere Personen gefährdet. Verletzt wurde niemand.

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