Schwerer gewerbsmäßiger Betrug in Wien-Liesing: Ärztin stellte jahrelang rechtswidrig Medikamente fü

Das Landeskriminalamt Wien, Außenstelle Zentrum Ost (Gruppe Trattnig) konnte nach Erhebungen und zivilen Streifen am Karlsplatz feststellen, dass eine Ärztin aus Liesing an ihre suchtgiftkranken Patienten viel zu große Mengen an Medikamenten (Somnubene) verschreibt. Die gesetzlich erlaubte Menge von 20 Stück wurde auf Kasse verschrieben, die darüber hinausgehende Mengen (30 bis 90 Stück) verschrieb sie auf Privatrezept. Das sprach sich in den einschlägigen Kreisen herum und so entstand ein reges „Patientenaufkommen“. Durch Observation der Praxis und Vernehmung von 80 drogenkranken Patienten konnte festgestellt werden, dass sie ärztliche Leistungen – wie diagnostisch-therapeutische Gespräche – der Wiener Gebietskrankenkasse zwar verrechnet, aber nie geleistet hatte. Durch die zu großzügige Verschreibung der Somnubene Tabletten kam es teilweise auch zu einer Gesundheitsschädigung bzw. sogar zu Abhängigkeit der Patienten wegen der zu hohen Dosierung.Im Zeitraum von etwa 8 Jahren wurden durch die Beschuldigte ca. 9800 Privatrezepte für insgesamt ca. 338.000 Stück Somnubene ausgestellt. Der Wiener Gebietskrankenkasse entstand durch die Verrechnung der nicht erbrachten Leistungen ein Schaden von ca. 100.000.- Euro. Die 55-Jährige wurde wegen schwerer Körperverletzung (zu hohe Dosierung), wegen schweren gewerbsmäßigen Betruges und nach dem Suchtmittelgesetz angezeigt.

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