Erfreulicher Trend bei Kriminalstatistik

„Mit einer Aufklärungsquote von 59,4 Prozent, und damit dem höchsten Wert der vergangenen zehn Jahre, kann die Salzburger Polizei für das abgelaufene Jahr 2021 eine neuerliche Steigerung um 2,7 Prozent vorweisen“, zeigt sich der Salzburger Landespolizeidirektor Bernhard Rausch sehr erfreut und spricht „allen Polizistinnen und Polizisten im Bundesland Salzburg für die geleistete Arbeit und ihren täglichen Einsatz meinen Dank aus.“Insgesamt wurden 25.802 Straftaten in Salzburg angezeigt, das sind um mehr als acht Prozent weniger als im Jahr 2020. Geklärt wurden davon 15.339 Taten. Salzburgs Anteil an österreichweit angezeigten 410.957 Straftaten beträgt damit etwas mehr als sechs Prozent. Am wenigsten Straftaten wurden vergleichsweise im Burgenland angezeigt (2,2 Prozent), am meisten in Wien (35,1 Prozent). Bei der Aufklärungsquote liegt Salzburg im Vergleich zu anderen Bundesländern im mittleren Bereich, zur österreichweiten Aufklärungsquote (55,3 Prozent) hingegen um mehr als vier Prozent besser.Von insgesamt 18.220 Tatverdächtigen handelt es sich bei 11.073 um Österreicher. Knapp 40 Prozent sind Fremde. Die meisten davon stammen aus Deutschland, gefolgt von den Nationalitäten Rumänien, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Türkei, Syrien und Afghanistan.Der Hauptanteil der angezeigten Straftaten liegt bei den Eigentumsdelikten (z.B. Diebstahl, Einbruchsdiebstahl, gewerbsmäßiger oder räuberischer Diebstahl). Mehr als 6.400 Anzeigen wurden im vergangenen Jahr erstattet. Dies ist ein erfreulicher Rückgang gegenüber dem Vorjahr von 22,2 Prozent. Bei der Aufklärungsquote gab es hier mit 31,4 Prozent eine Steigerung um 7,7 Prozentpunkte. Bei Einbruchsdiebstählen in Wohnungen und Wohnhäuser gab es mit 190 um 109 weniger und damit einen Rückgang um mehr als 36 Prozent. Beim Kfz-Diebstahl blieb die Zahl mit 71 Anzeigen annähernd gleich.Beim Kapitel Gewaltkriminalität (alle Tötungsdelikte, Körperverletzungen, Nötigung, gefährliche Drohung, Raub, Vergewaltigung usw.) gab es in Salzburg mit 3,2 Prozent einen leichten Anstieg auf 4.908 Straftaten. Hier beträgt die Aufklärungsquote mehr als 88 Prozent (ein leichter Rückgang von rund einem Prozentpunkt). Beim Bereich Gewalt in der Privatsphäre stieg die Zahl um rund 22 Prozent auf 1.431 Anzeigen. Hier beträgt die Aufklärungsquote 99,9 Prozent. 712 Körperverletzungen (ein Plus von 165 zum Jahr davor) und 298 gefährliche Drohungen (ein Plus von 58) machen hier den Hauptteil der Straftaten aus. In rund 64 Prozent aller Gewaltkriminalitätsdelikte besteht ein Bekanntschaftsverhältnis zwischen Täter und Opfer. In 23 Fällen wurden die Taten mit Schusswaffen begangen, 147 Mal mit Stichwaffen. Mordopfer gab es fünf zu beklagen, alle weiblich. In drei Fällen wurde das Delikt mit Schusswaffe, in zwei Fällen mit Stichwaffen begangen. In allen Fällen, und damit zu 100 Prozent, bestand auch dabei ein Bekanntschaftsverhältnis zwischen Tätern und Opfern. Bei den Raubdelikten gab es einen leichten Rückgang um knapp fünf Prozent auf 97 Taten. In diesem Bereich konnte die Aufklärungsquote von 52,9 auf über 70 Prozent gesteigert werden. Der häufigste Tatort lag hier im öffentlichen Bereich (Straßen, Parkplätze, Haltestellen usw.). Tankstellen wurden fünfmal Tatörtlichkeiten eines Raubes, Bahnhöfe viermal. Eine enorme Steigerung von Gewaltdelikten gab es gegenüber von Beamten. Hier wurden 161 Straftaten begangen und damit eine Steigerung von mehr als 62 Prozent verzeichnet.Eine große Steigerung im negativen Sinn gab es im Bereich der Internetkriminalität (Cybercrime und Internetbetrug). Hier stieg die Zahl von 1.842 auf 2.692 (ein Plus von über 46 Prozent). Cybercrime im engeren Sinn (widerrechtliche Zugriffe, missbräuchliche Datenverwendung, Datenfälschung und mehr) machte dabei rund 900 Fälle aus. Das Gros der Anzeigen liegt mit 1.237 Fällen im Internetbetrug. Hier gab es eine Steigerung um mehr als 13 Prozent bei einer geringeren Aufklärungsquote (ein Minus von 2,3 Prozentpunkten). Dazu führt Landespolizeidirektor Bernhard Rausch ins Treffen, dass „gerade in diesem Bereich viele Präventionsprojekte zur Sensibilisierung der Bevölkerung laufen und diesen Phänomenen repressiv, gerade im Zuge der laufenden Kriminaldienstreform, mit verstärktem Personal- und Ressourceneinsatz entgegengewirkt wird. Allein die Anzahl der IT-Ermittler in den Bezirken wird im Laufe des Jahres verdoppelt.“Stark gestiegen ist im Vorjahr auch der Bereich Umweltkriminalität (hierzu zählen etwa die vorsätzliche Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten, die fahrlässige Beeinträchtigung der Umwelt aber auch Tierquälerei). Zu 166 Straftaten ermittelte die Salzburger Polizei, um 59,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Hier stieg die Aufklärungsquote auf über 77 Prozent.Ein neuer Tatbestand, das Hate-Crime, scheint erstmals in der Statistik auf. Österreichweit gab es 5.464 Anzeigen, in Salzburg 486. Bei den Vorurteilsmotiven spielten zumeist unterschiedliche Weltanschauungen oder nationale bzw. ethnische Herkunft eine Rolle. „In diesem Deliktsbereich versuchen wir, bereits bei Kindern und Jugendlichen eine Bewusstseinsbildung herbeizuführen. Über die Kriminalprävention und Projekte wie GEMEINSAM.SICHER treten wir dazu mit den Betroffenen Personengruppen in Kontakt“, ergänzt der Landespolizeidirektor.

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