Dem Betrug den Kampf angesagt…

…haben insgesamt 39 zivile Exekutivbedienstete in Wien, die im Ermittlungsbereich 05 tätig sind. Im Landeskriminalamt Wien sind acht Betrugsgruppen angesiedelt. Zwei davon befinden sich im zentralen Ermittlungsdienst in Wien Alsergrund. Die restlichen Ermittlungsgruppen sind in den fünf Außenstellen des Landeskriminalamtes Wien untergebracht.Die zwei Betrugsgruppen im zentralen Ermittlungsdienst bestehen aus insgesamt elf Ermittlern sowie zwei Vertragsbediensteten und sind dann zuständig, wenn ein Betrugsakt aufgrund unterschiedlicher Faktoren keiner Außenstelle zuordenbar ist, beziehungsweise er aufgrund der Geschäftsordnung ohnehin in ihren Zuständigkeitsbereich fällt.Der Leiter der Gruppe 1, Chefinspektor Christian UZSAK, empfing uns zu einem Gespräch in seinem Büro in der Wasagasse und erzählte über den Ermittlungsbereich und seinen Aufgabenbereich. Im Jahr 1985 ist Chefinspektor UZSAK bei der Polizei eingetreten, versah danach einige Streifendienstjahre in Favoriten, bis er schließlich 1991 den Kriminalbeamten-Dienstführendenkurs besuchte und seit 1992 als Kriminalbeamter im heutigen Landeskriminalamt Wien tätig ist. Seit jeher hat er sich der Bekämpfung der Betrugskriminalität verschrieben. Dieser Bereich ist vielfältig und umfasst neben den klassischen Betrugsarten wie beispielsweise den Kreditbetrug, den Enkel- bzw. Neffentrick oder der Kunst-, Geld- und Krediktartenfälschung, auch Phänomene wie beispielsweise Skimming (Manipulation von Bankomaten) oder Shimming (Spiegelung von Zahlungskartendaten).“Wichtig ist, dass man neue Phänomene erkennt und darauf entsprechend reagiert“, meint Abteilungsinspektor Helmut OBER, der Stellvertreter von Chefinspektor UZSAK, und spricht damit die Vielfältig- und Wandelbarkeit von Betrugsformen, vor allem jener, welche über das Internet begangen werden können, an. In einem Jahr bearbeiten die Kollegen der beiden Gruppen zwischen 500-1000 Akte, wobei pro Akt oftmals bis zu mehreren Monaten und manchmal sogar bis über mehrere Jahre ermittelt werden muss. Ein besonders umfangreicher Betrugsakt in Bezug auf das so genannte „Wiener Karussell“ – eine organisierte Verbindung im Zusammenhang mit telefonischem Glücksspielbetrug – ist den Ermittlern noch gut im Gedächtnis. Bei diesem haben sie von 2010-2014 ermittelt, über 100 Einvernahmen durchgeführt, mehrere Terrabyte Datenmaterial gesichtet sowie ausgewertet, die Tätergruppe in Haft genommen und eine Schadenssumme von etwa 2 Mrd. Euro geklärt.Mit der Aktbearbeitung sind auch umfangreiche Verwaltungstätigkeiten verbunden, die in der Gruppe 1 von der Vertragsbediensteten Dagmar TATZER (ehemalige Postbeamtin) übernommen werden. Sie, so wie insgesamt drei weitere ehemalige Postbedienstete in den Außenstellen, stellen damit eine enorme Unterstützung für ihre Gruppenmitglieder dar.Zusätzlich zu ihrer umfangreichen Ermittlungstätigkeit liegt es Chefinspektor UZSAK und Abteilungsinspektor OBER am Herzen, die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen im Außendienst zu vereinfachen. So haben sie beispielsweise Checklisten erstellt, um die Anzeigenaufnahme von gängigen Betrugsformen zu erleichtern und auch – in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Wien – ein eigenes E-Mail-Postfach eingerichtet, an das sich Betroffene von in einem derzeit aktuellen Großbetrugsakt rund um österreichische Firmen im Zusammenhang mit „Bitcoin“-Betrügereien wenden können.Zentral am Ruder in der Wasagasse sitzt der Ermittlungsbereichsleiter Chefinspektor Christian TOTH, der für die gerechte Aufteilung von Akten in allen acht Betrugsgruppen zuständig ist und als Anlaufstelle bei Koordinationsfragen fungiert.Auch in den Betrugsgruppen der Außenstellen haben sich in vielen Bereichen Kolleginnen und Kollegen in Eigenregie und mit viel Engagement Fachwissen in Spezialgebieten angeeignet und sich mit Leib und Seele der Betrugsbekämpfung verschrieben. So hat Abteilungsinspektorin Marina RABENSTEINER in der Außenstelle Mitte das Ruder rund um Betrugsdelikte im Darknet fest in ihren Händen und führt in diesem Bereich auch zentrale Ermittlungsarbeiten durch. Chefinspektor Gerald GOLDNAGL von der Außenstelle Zentrum Ost widmet einen Teil seiner umfangreichen Tätigkeiten der Ausbildung neuer Fachkräfte und bringt sein Fachwissen durch seine Vorträge in den Dienstführendenkursen an künftige Vorgesetzte weiter.Wir wünschen unseren Ermittlerinnen und Ermittlern weiterhin viel Erfolg beim Kampf gegen die Betrugskriminalität!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *