Schlepperbande ausgehoben

Die Salzburger Polizei hat in guter Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt Wien, mit den ungarischen, polnischen und deutschen Behörden insgesamt 17 Schlepper festgenommen, die schätzungsweise 1000 Flüchtlinge illegal über die Grenze brachten.Bei einem Pressegespräch am 25. Juli 2016, um 11 Uhr, in der Landespolizeidirektion Salzburg, stellte Landespolizeidirektor Dr. Franz Ruf gemeinsam mit dem Leiter der JOO (Joint Operation Office) Oberst Gerald Tatzgern die vorläufigen Ermittlungen zu den Festnahmen im Bereich der Schlepper vor. Die Ermittler hatten sich über mehrere Monate an die Hintermänner einer Schlepperorganisation herangearbeitet. Die Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan, dem Irak und dem Iran waren über Ungarn meist in kleinen Gruppen per Auto unter anderem nach Deutschland gebracht worden. Für die Fahrt nach Wien zahlten Migranten 300 Euro pro Person, von Ungarn nach Deutschland zwischen 700 und 800 Euro, von Wien nach Frankreich waren etwa 2.400 Euro fällig.“Das Schleppen ist in den vergangenen Monaten nicht billiger und nicht teurer geworden“, erklärte Tatzgern. „Es handelt sich nach wie vor um ein sehr einträgliches Geschäft.“ Bei der Organisation der Fahrten bediente sich die Gruppe gewisser Codes. Wurden Erwachsene geschleust, war von „Paletten“ die Rede, Kinder hießen „kleinere Paletten“. Ging es um Geld, wurde von „Papieren“ gesprochen. Einzelne Transportfahrten galten als „Fleischlieferung“. Der entscheidende Schlag gelang am 21. Juli 2016. Mehr als 100 Beamte nahmen in Österreich, Budapest und Berlin sieben Verdächtige fest.“Wir prüfen derzeit, ob die Bande auch für andere Straftaten infrage kommt“, sagte der Salzburger Polizeidirektor Franz Ruf. „Derzeit werden auch die Telefone forensisch ausgewertet.“ Möglicherweise lassen sich so Hinweise finden, die zu weiteren Schleppern führen. Die Polizei erhofft sich etwa Rückschlüsse auf eine Banden-Zwischenhierarchie, die vermutlich am ganzen Balkan tätig ist.

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