Bedienstete der Polizeiinspektion Fischamend und der Landespolizeidirektion Wien klärten in bundesländerübergreifender Zusammenarbeit zahlreiche Opferstock-Diebstähle. 39 Tathandlungen in Wien und sechs Tathandlungen in NÖ können der Tätergruppe nach umfassenden Ermittlungen nachgewiesen werden.Bei einer Abschlußbesprechung in der Pfarrkirche St. Othmar unter den Weißgerbern in Wien am 25. März 2016 bedankten sich Bischofsvikar Dariusz Schutzki CR der Erzdiözese Wien, Landespolizeidirektor HR Dr. Franz Prucher und Landespolizeipräsident Mag. Dr. Gerhard Pürstl bei den ermittelnden Polizeibediensteten aus Niederösterreich und Wien für ihre engagierte Arbeit, die zu diesem außerordentlichen Erfolg und zur Festnahme von 12 Beschuldigten geführt hat. Landespolizeidirektor Prucher und Landespolizeipräsident Pürstl hoben außerdem die hervorragende bundesländerübergreifende Zusammenarbeit hervor.Zur Klärung:Wie bereits mit der Presseaussendung vom 15. Jänner 2016 mitgeteilt, nahm eine Streife der Polizeiinspektion Fischamend am 30. Dezember 2015, gegen 11.00 Uhr, im Ortsgebiet von Fischamend, Bezirk Wien Umgebung, in der Nähe der Dorfkirche Fischamend, ein Kfz mit bulgarischem Kennzeichen wahr. Den Polizisten schien, als ob der 36-jährige bulgarische Lenker auf dem Rücksitz etwas zu verstecken bzw. zu verstauen versuchte. Deshalb wurde eine Personen- und Kfz-Kontrolle durchgeführt. Dabei manipulierte der bulgarische Staatsbürger an der Ablage der Fahrertür und versuchte mit seinem Handy mehrmals Telefonate abzusetzen. Nur kurze Zeit später schlenderten zwei weitere bulgarische Staatsbürger, ein 43-jähriger Mann und eine 39-jährige Frau, vom Friedhof Richtung Kontrollort. Auch sie wurden von den Polizisten angehalten. Nur kurz später kam ein 47-jähriger Bulgare ebenso vom Friedhof, wechselte beim Ansichtigwerden der Polizei die Straßenseite und ging am Kontrollort vorbei. Auch er wurde angehalten. Der 47-jährige Bulgare führte eine größere Menge Münzgeld sowie einschlägiges, manipuliertes Werkzeug für Opferstock-Diebstähle mit sich.Im Fahrzeug befanden sich mehrere Behälter mit einer großen Zahl von Münzgeld sowie eine geringe Zahl von Banknoten verschiedenster Währungen. Weiters eine größere Anzahl von liturgischen Gebrauchsgegenständen (Kerzenhalterungen, Heiligenplaketten, 1 großes Opferlamm etc.) und eine große Anzahl von Werkzeugen (u.a. 1 neuer Bolzenschneider und 1 Schraubenzieher-Mikrokit), sowie eine Vielzahl von Taschenlampen verschiedenster Größen. In der Fahrertür befanden sich eine Taschenlampe mit integriertem Hochleistungs- Elektro-Schocker, mehrere Taschenlampen und ein Teleskopschlagstock aus Stahl.Alle vier Verdächtigen wurden aufgrund Verdachts des gewerbsmäßigen Opferstockeinbruchdiebstahles, Verdachts des Besitzes von verbotenen Waffen und Verdachts der Unterschlagung (Fund einer Namensplakette in einem Rucksack) festgenommen.Bei der Durchsuchung der Personen wurden bei dem 47-Jährigen weitere Einbruchswerkzeuge in der Jacke und unter dem Gürtel gefunden.Im Kfz wurden eine Vielzahl von Klebebändern, doppelseitig, teilweise maßgerecht zugeschnitten und Kabelbinder, sowie unter dem Rücksitz weitere Werkzeuge und zwei abgetrennte Gummischlauchstücke sichergestellt. Die Geschädigte bezüglich der Unterschlagung bzw. deren erziehungsberechtigte Mutter, gab an, dass ihre Tochter den Rucksack am 24. Dezember 2015 in der Kirche Zeiselmauer, Bezirk Tulln, vergessen habe und dieser danach nicht mehr auffindbar gewesen sei. Die Beschuldigten zeigten sich nicht geständig. Bezüglich der verbotenen Waffen gab der 37-jährige Bulgare an, dass er diese via Internet in Bulgarien gekauft hätte und der Meinung sei, dass diese in Österreich erlaubt seien. Er hätte sie zur Selbstverteidigung mitgeführt.Der 47-jährige Bulgare gab an, dass der unterschlagene Rucksack ihm gehöre und er diesen aus Bulgarien mitgenommen hätte. Er ist wegen Diebstahls in Österreich bereits einschlägig vorbestraft.Die Staatsanwaltschaft Korneuburg ordnete die Einlieferung der vier Beschuldigten in die Justizanstalt Korneuburg an.Den vier bulgarischen Staatsbürgern konnten nach weiteren umfassenden Erhebungen von Bediensteten der Polizeiinspektion Fischamend insgesamt sechs Fakten wegen Verdacht des gewerbsmäßigen Diebstahls und Diebstahls im Rahmen einer kriminellen Vereinigung zugeordnet werden. Die Diebstähle bzw. ein versuchter Einbruchsdiebstahl in einen Opferstock wurden im Bezirk Tulln in Zeiselmauer, im Bezirk Korneuburg in Langenzersdorf, sowie im Bezirk Wien-Umgebung in Fischamend-Dorf, im Zeitraum von 24. bis 30. Dezember 2015 verübt.Zum Zeitpunkt der vier Festnahmen in Niederösterreich im Dezember 2015 waren bereits mehrere Personen einer kriminellen Vereinigung wegen Verdachts des gewerbsmäßigen Opferstockdiebstahls in Wien festgenommen worden.Gemeinsam mit Bediensteten der Landespolizeidirektion Wien, Abteilung Fremdenpolizei und Anhaltevollzug, fand in weiterer Folge eine kooperative Fallbearbeitung statt.Insgesamt befinden sich nun zwölf bulgarische Staatsbürger in den Justizanstalten Korneuburg und Wien in U-Haft, die beschuldigt werden, seit Mitte 2015 bei gewerbsmäßigen Opferstockdiebstählen in ganz Wien und den obgenannten Bezirken in Niederösterreich eine sechsstellige Schadenssumme verursacht zu haben.Der Haupttäter der kriminellen Vereinigung soll der in Niederösterreich festgenommene 47-Jährige sein.

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